Wenn dein Windows-Rechner auf einmal langsam wird, Programme abstürzen oder das System instabil läuft, kann das an beschädigten oder fehlenden Systemdateien liegen. Genau hier kommt der Befehl sfc /scannow ins Spiel. Dieses kleine Kommando kann große Wirkung haben, wenn es um die Stabilität und Zuverlässigkeit deines Betriebssystems geht. In diesem Artikel erkläre ich dir auf einfache Weise, was sfc /scannow ist, wie es funktioniert, wann du es einsetzen solltest und wie du es richtig anwendest.
Was ist sfc /scannow eigentlich?
Der Befehl sfc /scannow ist Teil des Windows-eigenen System File Checker (SFC). Dieses Tool durchsucht alle geschützten Systemdateien und ersetzt fehlerhafte oder fehlende Dateien durch eine korrekte Version aus dem sogenannten “Komponentenstore”. Das Ziel ist, ein stabiles und sicheres Windows-System zu gewährleisten. Der Befehl funktioniert auf nahezu allen modernen Windows-Versionen, darunter Windows 10 und Windows 11.
Wo liegt die SFC.exe unter Windows 10 / 11?
Die SFC.exe (System File Checker) liegt auf jedem Windows-System im folgenden Verzeichnis:
C:\Windows\System32\sfc.exe

Das bedeutet:
- C: ist in der Regel dein Systemlaufwerk (wo Windows installiert ist).
- \Windows\System32 ist der Ordner, in dem die meisten wichtigen Windows-Systemtools gespeichert sind.
Wann solltest du sfc /scannow verwenden?
Es gibt viele Situationen, in denen dieser Befehl hilfreich sein kann:
- Dein PC startet nicht richtig oder fährt plötzlich herunter.
- Windows-Funktionen wie das Startmenü oder der Datei-Explorer reagieren nicht mehr.
- Programme stürzen ohne ersichtlichen Grund ab.
- Du hast eine Malware-Infektion bereinigt und willst sicherstellen, dass keine Systemdateien verändert wurden.
- Du bekommst Blue Screens oder andere kritische Systemfehler.
So führst du sfc /scannow aus
- Öffne die Eingabeaufforderung als Administrator. Klicke dazu auf das Startmenü, gib “cmd” ein, rechtsklicke auf “Eingabeaufforderung” und wähle “Als Administrator ausführen“.
- Gib den Befehl
sfc /scannow
ein und bestätige mit Enter. - Jetzt beginnt Windows damit, alle geschützten Systemdateien zu prüfen. Das kann je nach Systemleistung zwischen 10 Minuten und einer Stunde dauern.
- Sobald der Vorgang abgeschlossen ist, bekommst du eine Meldung, ob Fehler gefunden und behoben wurden.
Welche Meldungen kann sfc /scannow anzeigen?
Nach dem Scan zeigt dir Windows eine von vier typischen Meldungen:
- “Es wurden keine Integritätsverletzungen gefunden.” Alles in Ordnung!
- “Fehlerhafte Dateien wurden gefunden und erfolgreich repariert.” Super, Problem gelöst.
- “Fehlerhafte Dateien wurden gefunden, konnten aber nicht alle repariert werden.” Da ist weitere Nachforschung oder ein tieferer Eingriff nötig.
- “Der Windows-Ressourcenschutz konnte den angeforderten Vorgang nicht ausführen.” Möglicherweise musst du den Scan im abgesicherten Modus starten.
Was tun, wenn nicht alle Fehler behoben werden konnten?
Wenn sfc nicht alle Probleme reparieren kann, gibt es weitere Möglichkeiten:
- Starte Windows im abgesicherten Modus und führe den Befehl erneut aus.
- Verwende das Tool DISM, das eine weitergehende Reparatur des Windows-Komponentenstores durchführen kann.
- Als letzte Möglichkeit bleibt oft nur die Neuinstallation oder eine Inplace-Reparatur von Windows.
Alternativen und ergänzende Tools
Neben sfc /scannow gibt es noch weitere Tools, die du in Kombination verwenden kannst:
- DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth: Repariert den Komponentenstore, auf den sfc zugreift.
- chkdsk: Prüft deine Festplatte auf physische Fehler.
- Windows-Sicherheitsüberprüfung: Führe einen Virenscan durch, um Schadsoftware als Ursache auszuschließen.
Tipps für die Anwendung
- Führe sfc /scannow nur mit Administratorrechten aus, sonst funktioniert es nicht.
- Halte während des Scans Geduld – auch wenn es etwas dauert, unterbrich den Vorgang nicht.
- Lies bei Problemen in der Datei
C:\Windows\Logs\CBS\CBS.log
nach, um Details zum Scan zu sehen.
Weitere SFC-Parameter im Überblick
Neben dem bekannten sfc /scannow
bietet der System File Checker noch weitere nützliche Parameter, mit denen du gezielter und flexibler arbeiten kannst. Diese Optionen sind besonders hilfreich, wenn du nur bestimmte Dateien überprüfen oder SFC auf einem nicht gestarteten System ausführen möchtest. Die folgende Tabelle zeigt dir die wichtigsten SFC-Befehle im Überblick:
Befehl | Funktion | Anwendungsszenario |
---|---|---|
sfc /scannow | Scannt und repariert alle geschützten Systemdateien | Bei allgemeinen Systemproblemen oder Instabilität |
sfc /verifyonly | Nur Überprüfung – ohne Reparatur | Diagnosezwecke, keine Änderung am System |
sfc /scanfile=<Pfad> | Überprüft und repariert eine bestimmte Datei | Wenn du weißt, welche Datei beschädigt ist |
sfc /verifyfile=<Pfad> | Überprüft eine Datei, repariert aber nicht | Zur Analyse einzelner Dateien |
sfc /offbootdir= /offwindir= | Ausführen auf einem nicht gestarteten (Offline-)System | Für Reparaturen im abgesicherten oder Wiederherstellungsmodus |
Mit diesen erweiterten Parametern lässt sich der SFC-Check deutlich gezielter einsetzen – ganz nach deinem Problemfall oder Systemstatus. Besonders bei hartnäckigen Fehlern lohnt es sich, diese Optionen auszuprobieren.
Fazit
sfc /scannow ist ein wertvolles Werkzeug, wenn dein Windows nicht mehr rund läuft. Es hilft dir, defekte oder veränderte Systemdateien zu erkennen und automatisch zu reparieren. Auch wenn es nicht alle Probleme lösen kann, ist es ein guter erster Schritt bei der Fehlersuche. Wer es einmal genutzt hat, wird es in seiner Windows-Werkzeugkiste nicht mehr missen wollen.